Brunnenumgang

Bei her­rlichem Früh­som­mer­wet­ter besam­melten sich 36 inter­essierte Ober­lunkhofer zum Brun­nenum­gang des Vere­ins fwo, Frisch­er Wind Oberlunkhofen.

Nach der Begrüs­sung durch die Präsi­dentin Doris Peier marschierte der Trupp, Jung und Alt, vom dre­it­eili­gen Dorf­brun­nen in Rich­tung Zugerstrasse. 

Die ver­schiede­nen Brun­nen, deren Herkun­ft und geschichtliche Bewandt­nis, wurde durch die alteinge­sessene Ober­lunkhofer Dorfhis­torik­erin Rita Staubli sehr genau erk­lärt und mit beein­druck­enden Bildern der alten Zeit untermalt. 

So wurde der Stan­dort des „Zürcher Brun­nens“, so genan­nt da er an der Abzwei­gung nach Zürich ste­ht und beim Bau der ersten asphaltierten Strasse umplatziert wurde, einge­hend erörtert. Auch das let­zte der ein­st­mals vier Wasch- und Dör­rhäuschen, erbaut 1807–1809, unweit des Dor­fzen­trums in Rich­tung Jonen, durfte von aussen bestaunt werden. 

Gemäss den Aus­führun­gen von Antoinette Führer, wurde es in barock­er Bauweise erstellt und ste­ht unter Denkmalschutz. Nach den Fen­stern im ersten Stock zu schliessen, wurde diese als Woh­nung genutzt. Die faszinierten Besuch­er stell­ten viele Fra­gen dazu, auch die Möglichkeit ein­er Besich­ti­gung wurde erwäh­nt. Doch da sich dieses schützenswerte Gebäude in Pri­vatbe­sitz befind­et und unter Umstän­den mit­tler­weile baufäl­lig ist, müsste man sich mit den Eigen­tümern in Verbindung setzen. 

Zur grossen Freude aller Teil­nehmenden war der Sagen­wan­der­er Andreas Som­mer mit von der Par­tie. Er gab Weisheit­en zur Wichtigkeit des Wassers, wie auch ein­drück­liche Sagen zum Besten, die Gross und Klein erfreuten. Seine Geschicht­en, unter­malt durch das Plätsch­ern der Brun­nen sorgten für Momente, die die Zuschauer in eine andere Welt entrückten.

So wurde beispiel­sweise beim Fried­hof­brun­nen nicht nur die sagenum­wobene Kraft des Wassers beschrieben, son­dern auch seine spir­ituelle Bedeu­tung erwähnt. 

Gemein­derätin Bar­bara Weber brachte auf ein­drück­liche Art den Besuch­ern das Gefühl der Berührung des Wassers auf der Haut und in der Seele näher, mit der Möglichkeit eines jeden, dieses Empfind­en sel­ber am Wasser­hahn zu erspüren und zu erfahren.

Beim Brun­nen Zürcher­strasse, an der Kreuzung mit dem Ban­nweg, erfuhren die Zuhör­er von den schw­eren Feuers­brün­sten, die Ober­lunkhofen und die umliegen­den Dör­fer in früheren Zeit­en heim­sucht­en, als die Häuser noch vornehm­lich aus Holz und Stroh bestanden. Ober­lunkhofen schloss sich später mit den Kellerämter Gemein­den zu einem Feuer­wehrver­bund zusam­men und erstellte im Dorf ver­schiedene Feuer­wehrwei­her. Der grösste wurde im Win­ter für die Kinder zum Schlittschuh­laufen gebraucht.

Beim let­zten Brun­nen der Führung, im Are­al vom Restau­rant Bauern­hof, erk­lärte Doris Peier, Abge­ord­nete der Wasserver­sorgung, die Sit­u­a­tion des Ober­lunkhofer Wassers. Da der Nitrat­ge­halt des eige­nen Wassers aus dem dor­feige­nen Pump­w­erk Gruben schon seit vie­len Jahren zu hoch ist, muss es mit nitratarmem Wass­er verdün­nt wer­den, damit der Gren­zw­ert einge­hal­ten wer­den kann. Bis 2020 wurde mit Wass­er vom Pump­w­erk Maschwan­den verdün­nt, bis darin Chlorothalonil (Abbaupro­duk­te von Pflanzen­schutzmit­tel) gefun­den wurde. Seit 2020 fliesst aus dem Wasser­hahn daher eine Mis­chung aus Zürich­see­wass­er (91%) und lokalem Wass­er vom Pump­w­erk Gruben (9%). 

Wie ein Zuhör­er richtig bemerk­te, hat der belas­tende Zus­tand des Trinkwassers, der den Bezug von Zürich­see­wass­er notwendig macht, den pos­i­tiv anmu­ten­den Effekt, dass das „weichere“ See­wass­er den Kalkge­halt mas­siv reduziert und aus diesem Grund Waschmit­tel und Salz in den Entkalkungsan­la­gen sparsamer dosiert wer­den kön­nen. Die Zuhör­er sind sich jedoch einig, dass das beste Mit­tel diesem Trend ent­ge­gen­zuwirken, in ein­er ver­ant­wor­tungsvollen, sparsamen Dün­gung und Nutzung von Pflanzen­schutzmit­tel der land­wirtschaftlich genutzten Flächen besteht!

Zum Abschluss des hoch inter­es­san­ten Rundganges, von dem die Teil­nehmenden viel Inter­es­santes mit­nehmen kon­nten, gab der Sagen­wan­der­er nochmals eine wun­der­same Geschichte preis.

Bei einem Getränk im Restau­rant Cen­tral fand der Anlass einen gebühren­den Abschluss. 

Leidensgeschichte oder Chance?

Die von Her­rn Ander­matt im All­ge­mein­in­ter­esse der Gemeinde anver­traut­en 8000 Quadrat­meter Bauland an allerbester Zen­trum­slage wühlen seit bald 20 Jahren die Gemüter der Bevölkerung von Ober­lunkhofen auf. Und liegen weit­er brach.

Hier ein paar Zitate aus ver­schiede­nen Pub­lika­tio­nen: «… ein um das Ander­mattare­al und den Schul- und Sportan­la­gen entste­hen­der neuer Dor­fk­ern… ein klein­er Dorf­platz, der zum Ver­weilen ein­lädt und die pos­i­tive Ausstrahlungskraft des Zen­trums stärkt.» (Mas­ter­plan 2010). «Mit dem Gestal­tungs­plan Ander­mattare­al … sollen die Voraus­set­zun­gen für eine sorgfältige und nach­haltige Über­bau­ung und Gestal­tung der Freiräume geschaf­fen wer­den.» (BNO 2016). «… sich dafür ein­set­zen, dass das Ander­mattare­al endlich sin­nvoll über­baut wird und dass ein Langzeit­plan für nach­haltige Energiev­er­sorgung imple­men­tiert wird.» (Leser­brief 2017).

Nun: In den let­zten 20 Jahren hat sich die Welt verän­dert. Die Kli­maer­wär­mung und ihre schw­er­wiegen­den Fol­gen haben – beson­ders bei der jün­geren Gen­er­a­tion – das Bewusst­sein für die Energieef­fizienz und Nach­haltigkeit mas­siv erhöht: sin­nvoll heizen; weniger umweltver­schmutzend umher­fahren; Lebens­mit­tel möglichst biol­o­gisch und lokal kaufen; die Natur schätzen und bewahren; teilen, repari­eren und wiederver­w­erten, statt alles neu kaufen und Altes weg­w­er­fen; gemein­schaftlich­es Leben fördern. Die Covid-Pan­demie hat uns auch gelehrt, dass man Zeit sparen und Abgas ver­min­dern kann, indem die arbei­t­ende Bevölkerung nicht jeden Tag ins Büro fährt, son­dern von den Vorteilen der mod­er­nen Kom­mu­nika­tion­s­mit­tel prof­i­tiert und zu Hause im Home­of­fice arbeitet.

Was hat das mit dem vorge­se­henen Aus­bau des Ander­mattare­als zu tun? Die Gemeinde Ober­lunkhofen hätte hier die sel­tene Gele­gen­heit, eine Vor­re­it­er­rolle zu spie­len, indem sie zeit­gemäss und pro­gres­siv agiert. Wenn die Zukun­ft des Dor­fes gewährleis­tet wer­den soll, indem jün­gere Frauen und Män­ner im Dorf bleiben – oder sog­ar neu hier­hin ziehen – dann müssten diese neuen Leben­san­sätze berück­sichtigt werden.

Es braucht nicht zwei Park­plätze pro Woh­nung; Car-Shar­ing und ein umwelt­fre­undlich­er öffentlich­er Verkehr sind real­is­tis­che Alter­na­tiv­en. Geteilte Büros – soge­nan­nte Co-Work­ing-Spaces – bieten einen Kom­pro­miss zwis­chen dem täglichen In-die-Stadt-Pen­deln und der Über­be­las­tung der Fam­i­lien­woh­nung. Alters­gemis­chte Wohn­baut­en mit Gemein­schaft­sräu­men, Begeg­nung­sorten, Spielplätzen und Grün­flächen kön­nten die Leben­squal­ität aller fördern. Es muss nicht alles möglichst gewinnbrin­gend konzip­iert werden.

Die Frage ist: Will die Bevölkerung diese Ansätze auf dem Ander­mattare­al umge­set­zt sehen?

Gemeinde-Politik ohne Eigenverantwortung

Der Fall Andermattareal

18 Jahre «Pla­nun­gen», fast 1 Mio Fr. ver­plant, und – 2020- Ober­lunkhofen steckt in der Sack­gasse. Der Gemein­der­at ver­langt immer noch weit­ere Gelder. 25’000 Fr. im Bud­get 2021: für Rechts­ber­atung, nicht für Pla­nung. Wie kon­nte so etwas nur passieren?

Wenn man den wirk­lichen Ursachen nachge­ht, so kommt man nicht um fol­gende Fest­stel­lun­gen herum.

Begonnen hat alles schon in den frühen Nullerjahren

Die Gemeinde wurde 2002 Besitzerin von ca. 8000 m2 Bauland an allerbester Zen­trum­slage. Klar ist, es wer­den viele Dutzend Mio Franken Investi­tio­nen nötig sein, um das Land zu einem attrak­tiv­en Dor­fzen­trum zu entwick­eln – im Inter­esse der All­ge­mein­heit, der Zukun­ft der Gemeinde.

Die Lan­deigen­tümerin, die Gemeinde, ist gefordert Ver­ant­wor­tung zu übernehmen, zu führen; das Heft in die Hand nehmen – ev. auch mit Infrastruktur-Vorinvestitionen.

Aber der Gemein­der­at will kein Geld investieren, son­dern sparen, sparen, sparen.

Er gibt das Heft aus der Hand – an pri­vate Inve­storen. Kom­pe­tente neu­trale Plan­er wer­den ausgebootet.

Der Gemein­der­at sitzt noch im Pla­nungs­gremi­um, aber mehr auf dem Beifahrersitz denn als ver­ant­wortlich­er Landbe­sitzer und wirk­samer Vertreter der Gemein­dein­ter­essen. Denn die Pri­vat­en ver­sprechen, dass sie diese Pla­nung – und spätere Investi­tio­nen – auf eigene Rech­nung machen. Das koste der Gemeinde nichts. So hat der Gemein­der­at seine Eigen­ver­ant­wor­tung an pri­vate Inve­storen abgetreten.

Nur: pri­vate Inve­storen müssen – legit­imer­weise – Prof­ite erwirtschaften, das Land möglichst dicht bebauen. Offene Begeg­nungs- und ‑Grün­flächen sind unrentabel. Ihr Inter­esse an einem für die All­ge­mein­heit attrak­tiv­en Dor­fzen­trum ist untergeordnet.

Und so kommt es nach Jahren

Im Bud­get 2021 fig­uri­ert ein Betrag von 25’000 Fr. für «Rechts­ber­atung 1» – nicht als eigenes Trak­tan­dum über das man abstim­men kön­nte, son­dern «einge­bet­tet» in einen Posten im Budget.

Die Wirk­lichkeit dieser Vorgänge ver­hüllt der Gemein­der­at für viele Jahre mit ein­er Null-Infor­ma­tion­spoli­tik. Auf Nach­fra­gen heisst es immer nur: Es sind noch einige Fra­gen offen, wir sind dran.

Faz­it: Das Debakel ist ursäch­lich auf Spar­manie und eine Ide­olo­gie des Nachtwächter­staates zurück­zuführen. Sog­ar bei der Sied­lungsen­twick­lung soll sich der Staat raushal­ten. Eben Poli­tik ohne Eigenverantwortung.

Samuel Mauch               Ursu­la Mauch

1 Der Text im Abstim­mungs­büch­lein lautet: «externe Rechts­ber­atung im Zusam­men­hang mit dem Gestal­tungs­plan (Bau­rechtsverträge, Leis­tungsvere­in­barun­gen, Lan­dum­le­gun­gen etc.) erneut mit Kosten in der Höhe von rund CHF 25‘000. Auch nehmen die durch den Gemein­der­at in Anspruch genomme­nen all­ge­meinen Rechts­ber­atun­gen ten­den­ziell zu.»

Nachtrag pro domo frischer wind oberlunkhofen (fwo)

Während mehr als 10 Jahren hat­te der Gemein­der­at sog­ar die Idee, min­destens einen Teil des von Her­rn Ander­matt im All­ge­mein­in­ter­esse der Gemeinde weit unter dem Mark­t­preis anver­traut­en Lan­des an pri­vate Inve­storen zu verkaufen, d.h. Gemein­de­sil­ber zu verschachern!

Nicht zulet­zt unter dem Ein­fluss der fwo Forumsver­anstal­tung 2014 «Bauen im Bau­recht» erkan­nte der Gemein­der­at erst gegen Mitte der 2010er Jahre, dass ein Verkauf an der Gemein­de­v­er­samm­lung keine Chance hätte.

Der frische wind ober­lunkhofen organ­isierte im Mai 2014 einen Fachvor­trag «Bauen im Bau­recht: Wo, warum, wie?»  Ref­er­ent war Herr Thomas Hess, Schreiber der Kor­po­ra­tion Unterägeri. Er erläuterte die jahrhun­derte­lan­gen Erfahrun­gen viel­er Inner­schweiz­er Kor­po­ra­tio­nen mit ihrer tra­di­tionellen Land­poli­tik: Gemein­schaft­s­land wird nur im Bau­recht vergeben, nie verkauft. Die Gemein­derätin­nen wur­den per­sön­lich ein­ge­laden, aktiv an der Tagung und den Diskus­sio­nen teilzunehmen.

Die Hauptmes­sage der Erfahrun­gen war: «So kon­nten Land­speku­la­tio­nen, über­schiessende Land­preise und Sied­lungswuch­er ver­mieden werden».

Planung Andermatt

1. Zum Problem

Am 2.10.2020 kon­sul­tierte ich die Web­site der Gemeinde Ober­lunkhofen, um das Neueste betr­e­f­fend Zen­trums- und Ort­s­pla­nung zu erfahren. Ich fand unter «Verwaltung/Ortsplanung» aber nur dieses: «Am 15. Feb­ru­ar 2014 informierten das Fach­gremi­um und der Gemein­der­at die inter­essierte Bevölkerung» über die Test­pla­nung 2012–2014. Sei­ther nichts mehr.

Das ist blam­a­bel, denn das Kern­the­ma Zentrumsplanung/Andermatt­areal inter­essierte die Bevölkerung seit 15 Jahren[1]. Seit sechs vollen Jahren herrscht nun Funkstille – mit Aus­nahme von ad hoc «Ori­en­tierun­gen», wenn diese an Gemein­de­v­er­samm­lun­gen unter dem Trak­tan­dum «Ver­schiedenes» aus­drück­lich ver­langt wur­den. Dabei war der Tenor immer inhalt­sleer, auswe­ichend: «Wir sind dran; es sind einige Fra­gen immer noch nicht gek­lärt». Dies, obwohl die Gemein­de­v­er­samm­lung 2015 nochmals CHF 225’000 für den Gestal­tungs­plan (GP) bewil­ligt hat­te. Es war vorge­se­hen, dass der GP innert 18 Monat­en offiziell fer­tig gestellt und dem Kan­ton vorgelegt würde.[2]

2. Zur Geschichte

Vor 18 Jahren, d.h. im Jahr 2002, kon­nte die Gemeinde das Ander­mattare­al – ca. 8000 m2 – an bester Zen­trum­slage vom Bürg­er Her­rn Ander­matt zu einem sehr gün­sti­gen Preis (ca. CHF 460/m2) kaufen, mit dem erk­lärten Wun­sch des Verkäufers, dass auf dem Land «etwas für die ältere Bevölkerung» gebaut werde. Sei­ther hat der Gemein­der­at 18 Jahre lang geplant. Diese Pla­nun­gen haben ins­ge­samt gegen CHF 1 Mio. gekostet. Die Bevölkerung wurde dabei immer nur äusserst spär­lich informiert; mit eigentlichen Inhal­ten, das let­zte Mal im Feb­ru­ar 2014 über die Ergeb­nisse der soge­nan­nten Test­pla­nung. Diese definierte die rechtlich und gestal­ter­isch möglichen sied­lungs- und baulichen Konzepte klar genug:

  1. Real­isierung Wohnen im Alter ist möglich, mit oder ohne Beteili­gung der anderen Besitzer, die Fir­ma IBRAG und Herr Biderbost
  2. Eine Nord-süd-Verbindungsachse
  3. Bau­form: 3/4‑stöckig + Attika
  4. Aus­nützung: 0.8 bis 0.9
  5. Land­verkauf oder Bau­recht[3]

Im Dez. 2018 gab der Gemein­der­at bekan­nt: «Am 21. Feb­ru­ar 2019 wird eine Infor­ma­tionsver­anstal­tung zur Pla­nung des Ander­mattare­als stat­tfind­en». Aber schon im Feb­ru­ar 2020 fol­gte die Mel­dung: «Die Infor­ma­tions-Ver­anstal­tung ist abge­sagt». Ohne Begrün­dung. Heute wis­sen wir kein Biss­chen mehr.

Es ist nötig, dass der Gemein­der­at regelmäs­sig, z.B. zwei Mal pro Jahr, auf der Web­site der Gemeinde sub­stanzielle Infor­ma­tio­nen über seine Entschei­de, den Stand der Arbeit­en, allfäl­lige Prob­leme, den Fortschritt usw. pub­lizieren würde. Nur das wäre vere­in­bar mit dem Ver­sprechen der 2019 gross angekündigten «Vision», Zitat: «Wir… pfle­gen einen offe­nen und kon­struk­tiv­en Aus­tausch zwis­chen Bevölkerung und Behör­den» – übri­gens, der einzige Ein­trag auf der Web­site unter «Aktuelles»!

Die Bevölkerung stellt sich auch fol­gende konkreten Fragen:

  • Welche Ander­mattare­al-Verpflich­tun­gen ist der GR wann gegenüber wem eingegangen?
  • Wo sind die Hemm­schuhe, dass auch nach weit­eren 3 Jahren – seit den let­zten Gemein­der­atswahlen – kein Fortschritt sicht­bar ist und die Bevölkerung total im Dunkel gelassen wird?
  • Gestal­tungs­plan: Was ist der Stand? Wo klemmt es? Wieviel des bewil­ligten Kred­ites von CHF 225’000 wurde wozu schon aus­gegeben? Wer arbeit­et was daran – mit welchen Kompetenzen? 
  • Auf welche UNABHÄNGIGEN, KOMPETENTEN Bera­terin­nen (Juris­ten, Bau- und Pla­nungs­fach­leute) hat sich der Gemein­der­at wann gestützt?
  • Welche Del­e­ga­tion im Gemein­der­at hat den Lead in diesem Geschäft und wie inten­siv wird der gesamte Gemein­der­at in die Entschei­de einbezogen?

Samuel Mauch


[1] Heute – nach 18 Jahren warten – haben sehr viele resig­niert, sind ent­täuscht oder zynisch gewor­den. Alte Leute sagen «Das werde ich ja eh nicht mehr erleben, und ziehen sich resig­niert zurück.

[2] 2006 beschloss der Gemein­der­at nur einen Richt­plan und keinen Gestal­tungs­plan (GP) zu machen, weil „bil­liger, schneller und flexibler“ (!)

[3] mündliche Empfehlung der Experten: Land ja nicht verkaufen!

Anmassende Abstimmungspropaganda der Kellerämter Gemeinderäte zum neuen Finanzausgleich

Die Gemein­deam­män­ner bzw. die Gemein­deräte der reichen Kellerämterge­mein­den betreiben im Abstim­mungskampf um die Anpas­sung des kan­tonalen Finan­zaus­gle­ichs an die neue Entwick­lung, v.a. der Sozial­hil­fekosten, und die Auf­gaben­neu­verteilung in eigen­mächtiger und selb­s­ther­rlich­er Art eine Pro­pa­gan­dawelle gegen diese Vorlage.

„Anmassende Abstim­mung­spro­pa­gan­da der Kellerämter Gemein­deräte zum neuen Finan­zaus­gle­ich“ weiterlesen

Befremdende Kampagne der Kellerämter Gemeinden gegen den neuen Finanzausgleich

Ich bin mir bewusst, dass die Kellerämter Gemein­den mit der Neuord­nung des Finan­zaus­gle­ichs zwis­chen den Aar­gauer Gemein­den mehr bezahlen müssen als heute. Aber reicht dieser Grund, dass sich die Gemein­deräte aktiv gegen diese trans­par­ente und faire Vor­lage einsetzen?

„Befrem­dende Kam­pagne der Kellerämter Gemein­den gegen den neuen Finan­zaus­gle­ich“ weiterlesen

Gedanken bez. BNO-Mitwirkungsverfahren

Vom Gemein­der­at wur­den alle inter­essierte Per­so­n­en ein­ge­laden, Vorschläge zur BNO und zu den Entwür­fen einzure­ichen. Hier einige per­sön­liche Gedanken:

Dorfbild/Verdichtetes Bauen

Max­imieren des Ertrags darf nicht der Haupt­fak­tor bei einem Bau­vorhaben sein. Die Bauord­nung muss einge­hal­ten und raf­finierte Auswege wie ver­steck­te Hal­bgeschossen nicht toleriert wer­den. Attika­woh­nun­gen und der­gle­ichen sollen im Aus­nützungsz­if­fer mit ein­gerech­net wer­den (§22 BNO).
Es ist die Rede von ein­er ‘angemesse­nen Durch­grü­nung’ (§22 BNO). Bei eini­gen Über­bau­un­gen (Bre­ite, Chileweg, Grü­nau) ist dies kaum der Fall. Die Häuser sind zu nahe aneinan­der gebaut. Fir­lefanze wie die ‘Käfige für verseuchte Rat­ten’ im Grü­nau passen über­haupt nicht ins Dorf­bild und soll­ten nicht toleriert werden.
Auf der anderen Seite kön­nen Mehrfam­i­lien­häuser eine verdichtete Bauweise bieten ohne Verzicht auf eine ‘angemessene Durch­grü­nung’ (Bsp. Geis­sack­er 6–10).

Bezahlbares Wohnen für jüngere Leute

Für die Zukun­ft muss das Dorf auch für jün­gere, weniger gut betuchte Men­schen attrak­tiv bleiben. Dafür wären Rei­hen-EFH sin­nvoll, die sowieso beziehungs­fördernd und auch energies­parend sind. Diese müssen nicht hässlich sein (Bsp. Am Hei­den­weg).

Freundliche Bauweise

Im Pla­nungs­bericht ist die Rede von ein­er ‘Verbesserung der Ausstrahlungskraft’ der Häuser. Irgend­wie soll­ten nach­barschaftliche Beziehun­gen bzw. ein Quartierge­fühl gefördert wer­den, statt das jed­er sich hin­ter einem Hag versteckt.

Sicherheit auf den Strassen

Die Haup­tachse (Zuger­strasse und Zürcher­strasse bis Chileweg) muss sicher­er und fre­undlich­er wer­den; d.h. es braucht eine niedrige Geschwindigkeits­beschränkung und Fuss­gänger­streifen bei der Post, bei der Litzis­trasse, beim Chileweg und beim Kellerämter­hof, oder andere Mass­nah­men, um Fuss­gängern und Velo­fahrern Sicher­heit zu gewährleisten.

Vik­tor Steiner

Dorfentwicklung

Wir set­zen uns für eine Sied­lungsen­twick­lung ein, die ein möglichst attrak­tives Orts­bild, mit hohen funk­tionalen, architek­tonisch-gestal­ter­ischen Qual­itäten gewährleis­tet. Wir wollen keine Schlafge­meinde wer­den, son­dern ein mod­ernes, aber ländlich­es Dorf mit hoher Lebens- und Wohn­qual­ität für alle sein. Eine aus­ge­wo­gene gesellschaftliche Durch­mis­chung mit einem intak­ten Zusam­men­halt im Dorf. Das heisst: gute Voraus­set­zun­gen – auch infra­struk­turelle – für Jung und Alt, für aktive Vere­ine und für eine rege Beteili­gung der Ein­wohner­in­nen und Ein­wohn­er am Dor­fleben. Es braucht dazu eine vorauss­chauende Sied­lungs- und Land­poli­tik, um der Gemeinde den notwendi­gen Hand­lungs- und Gestal­tungsspiel­raum zu erhal­ten. Aktuell gilt es, die obi­gen Kri­te­rien beim Jahrhun­dert­pro­jekt “Über­bau­ung des Ander­mattare­als im Dor­fzen­trum” umzusetzen.