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Verabschiedung Barbara Weber

Gemütliche Stim­mung an der GV

Am 21.4. fand die GV im Pfarrsäli statt. Eine ansehn­lich grosse Zahl an Mit­gliedern war anwesend.

Es wurde leb­haft disku­tiert und span­nende Inputs abgegeben.

Unter grossem Applaus wird Bar­bara von der Präsi­dentin ein Blu­men­strauss überreicht

An diesem Anlass wurde Bar­bara Weber aus dem Vor­stand verabschiedet. 

Bar­bara tritt nach 10 Jahren Vor­stand­sar­beit aus dem Vor­stand aus. Wir danken Bar­bara her­zlich für ihre grossen Ver­di­en­ste als Vor­standsmit­glied des fwo. Ihre Arbeit und Ihr Engage­ment in unserem Vere­in waren sehr gross und wur­den sehr geschätzt.

Bar­bara wird uns weit­er­hin als fwo Mit­glied erhal­ten bleiben, und am Polit­stamms mit Aktu­al­itäten aus dem Gemein­der­at ver­sor­gen. Dafür danken wir Bar­bara ganz herzlich.

Brunnenumgang

Bei her­rlichem Früh­som­mer­wet­ter besam­melten sich 36 inter­essierte Ober­lunkhofer zum Brun­nenum­gang des Vere­ins fwo, Frisch­er Wind Oberlunkhofen.

Nach der Begrüs­sung durch die Präsi­dentin Doris Peier marschierte der Trupp, Jung und Alt, vom dre­it­eili­gen Dorf­brun­nen in Rich­tung Zugerstrasse. 

Die ver­schiede­nen Brun­nen, deren Herkun­ft und geschichtliche Bewandt­nis, wurde durch die alteinge­sessene Ober­lunkhofer Dorfhis­torik­erin Rita Staubli sehr genau erk­lärt und mit beein­druck­enden Bildern der alten Zeit untermalt. 

So wurde der Stan­dort des „Zürcher Brun­nens“, so genan­nt da er an der Abzwei­gung nach Zürich ste­ht und beim Bau der ersten asphaltierten Strasse umplatziert wurde, einge­hend erörtert. Auch das let­zte der ein­st­mals vier Wasch- und Dör­rhäuschen, erbaut 1807–1809, unweit des Dor­fzen­trums in Rich­tung Jonen, durfte von aussen bestaunt werden. 

Gemäss den Aus­führun­gen von Antoinette Führer, wurde es in barock­er Bauweise erstellt und ste­ht unter Denkmalschutz. Nach den Fen­stern im ersten Stock zu schliessen, wurde diese als Woh­nung genutzt. Die faszinierten Besuch­er stell­ten viele Fra­gen dazu, auch die Möglichkeit ein­er Besich­ti­gung wurde erwäh­nt. Doch da sich dieses schützenswerte Gebäude in Pri­vatbe­sitz befind­et und unter Umstän­den mit­tler­weile baufäl­lig ist, müsste man sich mit den Eigen­tümern in Verbindung setzen. 

Zur grossen Freude aller Teil­nehmenden war der Sagen­wan­der­er Andreas Som­mer mit von der Par­tie. Er gab Weisheit­en zur Wichtigkeit des Wassers, wie auch ein­drück­liche Sagen zum Besten, die Gross und Klein erfreuten. Seine Geschicht­en, unter­malt durch das Plätsch­ern der Brun­nen sorgten für Momente, die die Zuschauer in eine andere Welt entrückten.

So wurde beispiel­sweise beim Fried­hof­brun­nen nicht nur die sagenum­wobene Kraft des Wassers beschrieben, son­dern auch seine spir­ituelle Bedeu­tung erwähnt. 

Gemein­derätin Bar­bara Weber brachte auf ein­drück­liche Art den Besuch­ern das Gefühl der Berührung des Wassers auf der Haut und in der Seele näher, mit der Möglichkeit eines jeden, dieses Empfind­en sel­ber am Wasser­hahn zu erspüren und zu erfahren.

Beim Brun­nen Zürcher­strasse, an der Kreuzung mit dem Ban­nweg, erfuhren die Zuhör­er von den schw­eren Feuers­brün­sten, die Ober­lunkhofen und die umliegen­den Dör­fer in früheren Zeit­en heim­sucht­en, als die Häuser noch vornehm­lich aus Holz und Stroh bestanden. Ober­lunkhofen schloss sich später mit den Kellerämter Gemein­den zu einem Feuer­wehrver­bund zusam­men und erstellte im Dorf ver­schiedene Feuer­wehrwei­her. Der grösste wurde im Win­ter für die Kinder zum Schlittschuh­laufen gebraucht.

Beim let­zten Brun­nen der Führung, im Are­al vom Restau­rant Bauern­hof, erk­lärte Doris Peier, Abge­ord­nete der Wasserver­sorgung, die Sit­u­a­tion des Ober­lunkhofer Wassers. Da der Nitrat­ge­halt des eige­nen Wassers aus dem dor­feige­nen Pump­w­erk Gruben schon seit vie­len Jahren zu hoch ist, muss es mit nitratarmem Wass­er verdün­nt wer­den, damit der Gren­zw­ert einge­hal­ten wer­den kann. Bis 2020 wurde mit Wass­er vom Pump­w­erk Maschwan­den verdün­nt, bis darin Chlorothalonil (Abbaupro­duk­te von Pflanzen­schutzmit­tel) gefun­den wurde. Seit 2020 fliesst aus dem Wasser­hahn daher eine Mis­chung aus Zürich­see­wass­er (91%) und lokalem Wass­er vom Pump­w­erk Gruben (9%). 

Wie ein Zuhör­er richtig bemerk­te, hat der belas­tende Zus­tand des Trinkwassers, der den Bezug von Zürich­see­wass­er notwendig macht, den pos­i­tiv anmu­ten­den Effekt, dass das „weichere“ See­wass­er den Kalkge­halt mas­siv reduziert und aus diesem Grund Waschmit­tel und Salz in den Entkalkungsan­la­gen sparsamer dosiert wer­den kön­nen. Die Zuhör­er sind sich jedoch einig, dass das beste Mit­tel diesem Trend ent­ge­gen­zuwirken, in ein­er ver­ant­wor­tungsvollen, sparsamen Dün­gung und Nutzung von Pflanzen­schutzmit­tel der land­wirtschaftlich genutzten Flächen besteht!

Zum Abschluss des hoch inter­es­san­ten Rundganges, von dem die Teil­nehmenden viel Inter­es­santes mit­nehmen kon­nten, gab der Sagen­wan­der­er nochmals eine wun­der­same Geschichte preis.

Bei einem Getränk im Restau­rant Cen­tral fand der Anlass einen gebühren­den Abschluss. 

Werbeaktion

Vorstandsmitglieder: Doris Peier, Barbara Weber, Antoinette Führer, Elisabeth Paine
Vor­standsmit­glieder: Doris Peier, Bar­bara Weber, Antoinette Führer, Elis­a­beth Paine

Bei eisiger Kälte machte der fwo am Sam­stag 21.1.23 vor dem Volg Ober­lunkhofen auf sich aufmerk­sam. Der poli­tis­che, über­parteilich­er Dor­fvere­in suchte mit dieser Aktion neue Mitglieder.

Bei Glüh­wein, Pun­sch und diversen Kuchen, wurde den Leuten der fwo vorgestellt. Dabei ent­standen einige gute Gespräche. Bei den Neuzugügern stiess der durch den fwo hal­b­jährich organ­isierte, über­parteiliche Polit­stamm auf gross­es Interesse.

Auch wurde auf den näch­sten Event des fwo aufmerk­sam gemacht. Am 10. Juni 23 ver­anstal­tet der fwo für alle Inter­essierten einen Brun­nen­rundgang in Ober­lunkhofen. An jedem Brun­nen wird etwas anderes über das Wass­er erzählt. Die The­men dazu gehen von Mythis­chem, Märchen, Bedeu­tung des Wass­er früher und heute, über zum Waschhaus, Schlittschuh­wei­her und Ziehbrunnen.

Bei Inter­esse oder Fra­gen zum Vere­in fwo kön­nen sie sich bei der Präsi­dentin Doris Peier dorispeier@hotmail.com  oder tele­fonisch 056 634 21 52 melden.

Führungswechsel beim fwo

«Führungswechsel im überparteilichen Verein Frischer Wind Oberlunkhofen fwo»

An der Gen­er­alver­samm­lung vom 23. Feb­ru­ar 2022 wurde die zurück­tre­tende langjährige Präsi­dentin Yvonne Kauf­mann mit grossem Applaus und einem prächti­gen Blu­men­strauss von der neuen Präsi­dentin Doris Peier würdig ver­ab­schiedet. Yvonne Kauf­mann war seit der Grün­dung im März 2011 im Vor­stand, zuerst als Vizepräsi­dentin, die let­zten acht Jahre als Präsi­dentin. Mit viel Engage­ment und Pow­er hat sie sich für den fwo eingesetzt. 

Der fwo wurde als über­parteilich­er Vere­in gegrün­det, um die Dorf­poli­tik zu beleben und all jenen ein Gefäss zu geben, sich poli­tisch im Dorf zu engagieren, welche sich nicht in den tra­di­tionellen Dorf­parteien die Mitte, FDP und SVP behei­matet fühlen. «Ich glaube, dieses Ziel kon­nten wir erre­ichen. Seit 2014 ist der fwo mit Bar­bara Weber im Gemein­der­at vertreten. Das war ein gross­er Schritt. Der fwo hat sich etabliert und viele The­men im Dorf angestossen. So wurde zum Beispiel Tem­po 30 in gewis­sen Quartieren einge­führt, dies nach einem Über­weisungsantrag von fwo-Mit­gliedern. Auch auf Ini­tia­tive von fwo-Mit­gliedern mit­tels Über­weisungsantrag hat der Gemein­der­at das The­ma neue Turn­halle aktiviert. Der Pla­nungskred­it zur neuen Turn­halle wurde an der Win­terge­mein­de­v­er­samm­lung 2021 mit gross­er Mehrheit angenom­men. Mit grossem Engage­ment haben wir auch Ver­anstal­tun­gen organ­isiert zu aktuellen The­men mit hochkaräti­gen Ref­er­enten. So zum Beispiel im 2014 ein Forum zum The­ma «Bauen im Bau­recht», welch­es damals in Zusam­men­hang mit dem Land Ander­matt aktuell war. Das let­zte Forum «So geht das Keller­amt in die Zukun­ft!» im 2019 hat grosse Wellen gewor­fen. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass die Kellerämter Gemein­den ver­stärkt zusam­me­nar­beit­en müssen, um ihre Auf­gaben auch in Zukun­ft effizient erfüllen zu können.»

Andreas Noack ist auch aus dem Vor­stand aus­ge­treten. Er war zwei Jahre im Vor­stand. Wir bedauern, dass er schon nach kurz­er Zeit zurück­tritt. Er wird sich weit­er­hin in der Gemeinde engagieren (Mit­glied Kirchenpflege der reformierten Kirchenge­meinde). Neu stellte sich Elis­a­beth Paine als Vor­standsmit­glied zur Ver­fü­gung. Sie wurde mit viel Applaus gewählt.

Der Vor­stand set­zt sich neu fol­gen­der­massen zusam­men: Doris Peier (Präsi­dentin), Antoinette Führer (Finanzen), Bar­bara Weber (Beisitzerin) und Elis­a­beth Paine (Aktu­ar­in).

Die neue Präsi­dentin Doris Peier nen­nt zwei Anliegen, die ihr beson­ders am Herzen liegen. «Der Gemein­der­at hat das Pro­jekt Über­bau­ung Ander­matt-Are­al für fünf Jahre auf Eis gelegt. Eine sin­nvolle Zwis­chen­nutzung des Ander­matt-Are­als ist mir wichtig. Es wäre wün­schenswert, auf diesem Land für die näch­sten Jahre etwas Schönes zu schaf­fen, von dem alle Ein­wohner­in­nen und Ein­wohn­er etwas haben. Dazu würde sich der fwo ein­set­zten. Der zweite wichtige Punkt ist, den fwo bekan­nter zu machen und junge, aktive Mit­glieder zu find­en. Vielle­icht hil­ft ja die Debat­te um die neue Turn­halle, junge bzw. jün­gere Mit­glieder zu gewin­nen und zu zeigen, dass sich Engage­ment für eine Sache lohnt. 

Schlamassel bei Andermatt

„Hört auf mit planen, macht was

So tönt es in let­zter Zeit von Mach­ern, als an sich berechtigte Kri­tik am Schla­mas­sel mit der „Planerei ums Andermattareal“. 

Nur: mit „nicht pla­nen, son­dern ein­fach machen“ ver­hed­dert man sich eben­falls, aber anders. Wie anders, das hat der Gemein­der­at bei Ander­matt früh, schon 2004, gezeigt: Er hat gemacht. Er wollte 2004 vorne in ein­er Ecke des riesi­gen Gelän­des mal ein Gemein­de­haus „machen“. Damit wäre das ganze Poten­zial des 10’000 m2 Are­als an bester Zen­trum­slage für eine richtig geplantes Dor­fzen­trum verp­fuscht worden. 

Got­t­lob hat das in der Gemeinde Aufruhr gegeben; die Vor­lage musste zurück­ge­zo­gen wer­den.  Erst dann hat sich das kan­tonale Amt für Raum­pla­nung einge­bracht – mit süssen Sub­ven­tio­nen und fach­lich kom­pe­ten­ter Unter­stützung für ein über­legtes Vorge­hen mit dem zen­tral gele­ge­nen Gemein­deare­al. Es wurde als „ein­ma­lige Chance“ bezeichnet.

Das Desaster mit den unseligen Andermattplanungen hat andere Gründe

Diese Gründe haben ihre Ursachen in der Anti­s­taat-Nachtwächter-Vorstel­lung des Gemein­der­ates über seine Rolle als gewählte Exeku­tive eines Gemein­we­sens. Es ist seine Unwilligkeit, die Ver­ant­wor­tung und die Führungsrolle für die Gestal­tung des eige­nen Ander­mattare­als zu übernehmen; auch nicht dafür, die allernötig­sten Vor­in­vesti­tio­nen zu riskieren. „Das kön­nen pri­vate Mach­er bess­er“ ist seine Devise.

So hat der Gemein­der­at jahre­lang unter dem abgeschot­teten „Dik­tat“ des Gemein­deam­mans sozusagen hin­ter einem Vorhang der Intrans­parenz gew­erkelt und zuge­se­hen, wie Pri­vate ihre Eigen­in­ter­essen auf­blühen liessen.
Diese Pri­vat­en haben eben für sich geschaut und aus dem Ander­mattare­al ein Ren­di­teob­jekt machen wollen, mit erhöht­en Aus­nützungz­if­fern, ohne öffentliche Plätze, etc. – ent­ge­gen dem Willen von Her­rn Ander­matt und den Vorschlä­gen der unab­hängi­gen, erfahre­nen Plan­er. Diese hat der Gemein­deam­mann immer wieder ausgebootet. 

Das hat vor einiger Zeit endlich, nach 1 Mio Fr. machen und ver­pla­nen lassen, zum bösen Erwachen geführt. Und da wird nun von den Mach­ern ein Pla­nungstop für 5 Jahre gefordert. Pla­nen heisst eben nicht „machen lassen“.

Wir in unseren Kellerämtlergemeinden

Wie unter­schiedlich die poli­tis­che und soziale Iden­ti­fika­tion mit dem eige­nen Dorf, und die Gestal­tungskräfte in den ver­schiede­nen Gemein­den unser­er Region ist, zeigt sich nicht nur bei der Dorf­pla­nung, son­dern gegen­wär­tig auch im Vor­feld der Gemein­der­atswahlen. Ober­lunkhofen scheint kein Vorzeige-Beispiel für direkt-demokratis­chen Zusam­men­halt und Lebendigkeit zu sein.

Beispiel Dorf-Zentrumsplanung

Jonen: Der sied­lungspoli­tis­che Gestal­tungswillen des Gemein­der­ates ist im Dorf sicht­bar: z.B. an der Dorf­s­trasse, die als benutzer­fre­undliche Dorf-Begeg­nungszone entwick­elt wurde.

Dem gegenüber dreht sich in Ober­lunkhofen der Gemein­der­at beim Ander­mattare­al in ein­er jahrzehn­te­lan­gen Pla­nungsirre. Die Gemeinde kon­nte das Land 2002 von einem Ein­wohn­er – Herr Ander­matt – sehr gün­stig für ca. 3.5 Mio. kaufen. Dieses immer noch brach­liegende, fast 10’000 m2 grosse Are­al in Zen­trum­slage hat nicht nur einen Landw­ert von mit­tler­weile gut 10 Mio. Fr., son­dern vor allem ein ein­ma­liges Poten­zial für ein attrak­tives Dor­fzen­trum mit regionalem Zen­trum­scharak­ter. Das ist seit 15 Jahren bekannt.

Beispiel politisches Engagement

In Jonen – zum Beispiel – kan­di­dieren drei Bish­erige und fünf Neue um fünf Gemein­der­atssitze. Ähn­lich in prak­tisch allen Gemein­den der Region. Es bewer­ben sich meis­ten ein bis drei Leute mehr als die fünf zu vergeben­den Gemein­der­atssitze. Ein Zeichen von poli­tis­chem Engage­ment für die Gemeinde.

Nicht so in Ober­lunkhofen. Neben den fünf wieder Kan­di­dieren­den ist keine einzige weit­ere Kan­di­datur zus­tande gekom­men; ein weit­eres Zeichen der dorf­poli­tis­chen Absti­nenz und des offen­bar man­gel­nden Dor­fzusam­men­haltes und Inter­esse am Wohl der reichen Schlafge­meinde. Man fragt sich, woran das liegt.

Leidensgeschichte oder Chance?

Die von Her­rn Ander­matt im All­ge­mein­in­ter­esse der Gemeinde anver­traut­en 8000 Quadrat­meter Bauland an allerbester Zen­trum­slage wühlen seit bald 20 Jahren die Gemüter der Bevölkerung von Ober­lunkhofen auf. Und liegen weit­er brach.

Hier ein paar Zitate aus ver­schiede­nen Pub­lika­tio­nen: «… ein um das Ander­mattare­al und den Schul- und Sportan­la­gen entste­hen­der neuer Dor­fk­ern… ein klein­er Dorf­platz, der zum Ver­weilen ein­lädt und die pos­i­tive Ausstrahlungskraft des Zen­trums stärkt.» (Mas­ter­plan 2010). «Mit dem Gestal­tungs­plan Ander­mattare­al … sollen die Voraus­set­zun­gen für eine sorgfältige und nach­haltige Über­bau­ung und Gestal­tung der Freiräume geschaf­fen wer­den.» (BNO 2016). «… sich dafür ein­set­zen, dass das Ander­mattare­al endlich sin­nvoll über­baut wird und dass ein Langzeit­plan für nach­haltige Energiev­er­sorgung imple­men­tiert wird.» (Leser­brief 2017).

Nun: In den let­zten 20 Jahren hat sich die Welt verän­dert. Die Kli­maer­wär­mung und ihre schw­er­wiegen­den Fol­gen haben – beson­ders bei der jün­geren Gen­er­a­tion – das Bewusst­sein für die Energieef­fizienz und Nach­haltigkeit mas­siv erhöht: sin­nvoll heizen; weniger umweltver­schmutzend umher­fahren; Lebens­mit­tel möglichst biol­o­gisch und lokal kaufen; die Natur schätzen und bewahren; teilen, repari­eren und wiederver­w­erten, statt alles neu kaufen und Altes weg­w­er­fen; gemein­schaftlich­es Leben fördern. Die Covid-Pan­demie hat uns auch gelehrt, dass man Zeit sparen und Abgas ver­min­dern kann, indem die arbei­t­ende Bevölkerung nicht jeden Tag ins Büro fährt, son­dern von den Vorteilen der mod­er­nen Kom­mu­nika­tion­s­mit­tel prof­i­tiert und zu Hause im Home­of­fice arbeitet.

Was hat das mit dem vorge­se­henen Aus­bau des Ander­mattare­als zu tun? Die Gemeinde Ober­lunkhofen hätte hier die sel­tene Gele­gen­heit, eine Vor­re­it­er­rolle zu spie­len, indem sie zeit­gemäss und pro­gres­siv agiert. Wenn die Zukun­ft des Dor­fes gewährleis­tet wer­den soll, indem jün­gere Frauen und Män­ner im Dorf bleiben – oder sog­ar neu hier­hin ziehen – dann müssten diese neuen Leben­san­sätze berück­sichtigt werden.

Es braucht nicht zwei Park­plätze pro Woh­nung; Car-Shar­ing und ein umwelt­fre­undlich­er öffentlich­er Verkehr sind real­is­tis­che Alter­na­tiv­en. Geteilte Büros – soge­nan­nte Co-Work­ing-Spaces – bieten einen Kom­pro­miss zwis­chen dem täglichen In-die-Stadt-Pen­deln und der Über­be­las­tung der Fam­i­lien­woh­nung. Alters­gemis­chte Wohn­baut­en mit Gemein­schaft­sräu­men, Begeg­nung­sorten, Spielplätzen und Grün­flächen kön­nten die Leben­squal­ität aller fördern. Es muss nicht alles möglichst gewinnbrin­gend konzip­iert werden.

Die Frage ist: Will die Bevölkerung diese Ansätze auf dem Ander­mattare­al umge­set­zt sehen?

Gemeinde-Politik ohne Eigenverantwortung

Der Fall Andermattareal

18 Jahre «Pla­nun­gen», fast 1 Mio Fr. ver­plant, und – 2020- Ober­lunkhofen steckt in der Sack­gasse. Der Gemein­der­at ver­langt immer noch weit­ere Gelder. 25’000 Fr. im Bud­get 2021: für Rechts­ber­atung, nicht für Pla­nung. Wie kon­nte so etwas nur passieren?

Wenn man den wirk­lichen Ursachen nachge­ht, so kommt man nicht um fol­gende Fest­stel­lun­gen herum.

Begonnen hat alles schon in den frühen Nullerjahren

Die Gemeinde wurde 2002 Besitzerin von ca. 8000 m2 Bauland an allerbester Zen­trum­slage. Klar ist, es wer­den viele Dutzend Mio Franken Investi­tio­nen nötig sein, um das Land zu einem attrak­tiv­en Dor­fzen­trum zu entwick­eln – im Inter­esse der All­ge­mein­heit, der Zukun­ft der Gemeinde.

Die Lan­deigen­tümerin, die Gemeinde, ist gefordert Ver­ant­wor­tung zu übernehmen, zu führen; das Heft in die Hand nehmen – ev. auch mit Infrastruktur-Vorinvestitionen.

Aber der Gemein­der­at will kein Geld investieren, son­dern sparen, sparen, sparen.

Er gibt das Heft aus der Hand – an pri­vate Inve­storen. Kom­pe­tente neu­trale Plan­er wer­den ausgebootet.

Der Gemein­der­at sitzt noch im Pla­nungs­gremi­um, aber mehr auf dem Beifahrersitz denn als ver­ant­wortlich­er Landbe­sitzer und wirk­samer Vertreter der Gemein­dein­ter­essen. Denn die Pri­vat­en ver­sprechen, dass sie diese Pla­nung – und spätere Investi­tio­nen – auf eigene Rech­nung machen. Das koste der Gemeinde nichts. So hat der Gemein­der­at seine Eigen­ver­ant­wor­tung an pri­vate Inve­storen abgetreten.

Nur: pri­vate Inve­storen müssen – legit­imer­weise – Prof­ite erwirtschaften, das Land möglichst dicht bebauen. Offene Begeg­nungs- und ‑Grün­flächen sind unrentabel. Ihr Inter­esse an einem für die All­ge­mein­heit attrak­tiv­en Dor­fzen­trum ist untergeordnet.

Und so kommt es nach Jahren

Im Bud­get 2021 fig­uri­ert ein Betrag von 25’000 Fr. für «Rechts­ber­atung 1» – nicht als eigenes Trak­tan­dum über das man abstim­men kön­nte, son­dern «einge­bet­tet» in einen Posten im Budget.

Die Wirk­lichkeit dieser Vorgänge ver­hüllt der Gemein­der­at für viele Jahre mit ein­er Null-Infor­ma­tion­spoli­tik. Auf Nach­fra­gen heisst es immer nur: Es sind noch einige Fra­gen offen, wir sind dran.

Faz­it: Das Debakel ist ursäch­lich auf Spar­manie und eine Ide­olo­gie des Nachtwächter­staates zurück­zuführen. Sog­ar bei der Sied­lungsen­twick­lung soll sich der Staat raushal­ten. Eben Poli­tik ohne Eigenverantwortung.

Samuel Mauch               Ursu­la Mauch

1 Der Text im Abstim­mungs­büch­lein lautet: «externe Rechts­ber­atung im Zusam­men­hang mit dem Gestal­tungs­plan (Bau­rechtsverträge, Leis­tungsvere­in­barun­gen, Lan­dum­le­gun­gen etc.) erneut mit Kosten in der Höhe von rund CHF 25‘000. Auch nehmen die durch den Gemein­der­at in Anspruch genomme­nen all­ge­meinen Rechts­ber­atun­gen ten­den­ziell zu.»

Nachtrag pro domo frischer wind oberlunkhofen (fwo)

Während mehr als 10 Jahren hat­te der Gemein­der­at sog­ar die Idee, min­destens einen Teil des von Her­rn Ander­matt im All­ge­mein­in­ter­esse der Gemeinde weit unter dem Mark­t­preis anver­traut­en Lan­des an pri­vate Inve­storen zu verkaufen, d.h. Gemein­de­sil­ber zu verschachern!

Nicht zulet­zt unter dem Ein­fluss der fwo Forumsver­anstal­tung 2014 «Bauen im Bau­recht» erkan­nte der Gemein­der­at erst gegen Mitte der 2010er Jahre, dass ein Verkauf an der Gemein­de­v­er­samm­lung keine Chance hätte.

Der frische wind ober­lunkhofen organ­isierte im Mai 2014 einen Fachvor­trag «Bauen im Bau­recht: Wo, warum, wie?»  Ref­er­ent war Herr Thomas Hess, Schreiber der Kor­po­ra­tion Unterägeri. Er erläuterte die jahrhun­derte­lan­gen Erfahrun­gen viel­er Inner­schweiz­er Kor­po­ra­tio­nen mit ihrer tra­di­tionellen Land­poli­tik: Gemein­schaft­s­land wird nur im Bau­recht vergeben, nie verkauft. Die Gemein­derätin­nen wur­den per­sön­lich ein­ge­laden, aktiv an der Tagung und den Diskus­sio­nen teilzunehmen.

Die Hauptmes­sage der Erfahrun­gen war: «So kon­nten Land­speku­la­tio­nen, über­schiessende Land­preise und Sied­lungswuch­er ver­mieden werden».

Flyer-Aktion gegen das Budget 2021

Alarmiert über den Vorschlag, den Steuer­fuss nochmals zu senken und dadurch Schulden zu machen, hat die fwo einen Fly­er «Nein zur Senkung des Steuer­fuss­es» ent­wor­fen und an alle Haushalte im Dorf verteilt.

Ver­schiedene Medi­en haben über dieser Aktion berichtet, z.B.:

Auf unseren Fly­er reagierten die anderen poli­tis­chen Dorf­parteien. Sie verteil­ten an alle Haushal­tun­gen auch einen Fly­er mit Gege­nar­gu­menten. Sog­ar der Gemein­der­at nahm Stel­lung zu unser­er Aktion.

Bei der brieflichen Stim­ma­b­gabe wurde dann das Bud­get mit ein­er Dreiviertelmehrheit genehmigt. Somit beträgt der Steuer­fuss neu 74 Prozent.