Wie unterschiedlich die politische und soziale Identifikation mit dem eigenen Dorf, und die Gestaltungskräfte in den verschiedenen Gemeinden unserer Region ist, zeigt sich nicht nur bei der Dorfplanung, sondern gegenwärtig auch im Vorfeld der Gemeinderatswahlen. Oberlunkhofen scheint kein Vorzeige-Beispiel für direkt-demokratischen Zusammenhalt und Lebendigkeit zu sein.
Beispiel Dorf-Zentrumsplanung
Jonen: Der siedlungspolitische Gestaltungswillen des Gemeinderates ist im Dorf sichtbar: z.B. an der Dorfstrasse, die als benutzerfreundliche Dorf-Begegnungszone entwickelt wurde.
Dem gegenüber dreht sich in Oberlunkhofen der Gemeinderat beim Andermattareal in einer jahrzehntelangen Planungsirre. Die Gemeinde konnte das Land 2002 von einem Einwohner – Herr Andermatt – sehr günstig für ca. 3.5 Mio. kaufen. Dieses immer noch brachliegende, fast 10’000 m2 grosse Areal in Zentrumslage hat nicht nur einen Landwert von mittlerweile gut 10 Mio. Fr., sondern vor allem ein einmaliges Potenzial für ein attraktives Dorfzentrum mit regionalem Zentrumscharakter. Das ist seit 15 Jahren bekannt.
Beispiel politisches Engagement
In Jonen – zum Beispiel – kandidieren drei Bisherige und fünf Neue um fünf Gemeinderatssitze. Ähnlich in praktisch allen Gemeinden der Region. Es bewerben sich meisten ein bis drei Leute mehr als die fünf zu vergebenden Gemeinderatssitze. Ein Zeichen von politischem Engagement für die Gemeinde.
Nicht so in Oberlunkhofen. Neben den fünf wieder Kandidierenden ist keine einzige weitere Kandidatur zustande gekommen; ein weiteres Zeichen der dorfpolitischen Abstinenz und des offenbar mangelnden Dorfzusammenhaltes und Interesse am Wohl der reichen Schlafgemeinde. Man fragt sich, woran das liegt.